Mein Leben

Der (bisherige) Lauf meines Lebens:

"Wenn Dich alle für Deine Ideen auslachen, dann bist Du auf dem richtigen Weg"

1965 Geboren wurde ich am 25. März 1965 als Sohn des Gastwirts-Ehepaars Maria & Willi Krenzer im Klinikum der osthessischen Metropole Fulda im Zeichen des Widders – der Weg als Schaf-Wirt war somit vorgezeichnet… 1971 Mit 6 Jahren kam ich die Grundschule meines Heimatortes Seiferts. Der Umgang mit den Lehrkräften fiel mir – wie jetzt gerade auch meinem Sohn Max – ziemlich schwer. Als Anmerkung erhielt ich im ersten Schuljahr einen Eintrag in Zeugnis, den 35 Jahre später mein Sohn auch (in heutiger Sprachform) erhalten sollte: “Jürgen muß sich ein schnelleres Arbeitstempo aneignen. Er lässt sich leicht ablenken.” Das ist übrigens heute noch so. Es gibt viele Menschen die schneller sind. Schneller ist nicht immer besser. Und ablenken lasse ich mich gerne, denn ich schaue auch mit 50 Jahren immer noch über den Tellerrand. Und ab und zu auch mal weiter… 1975 Auf die Hauptschulzeit 1975 – 1979 bin ich noch heute stolz und froh. Ich habe damals soviel gelernt wie ein Abiturient heutzutage – mit dem großen Unterschied, dass es mir sogar Spaß gemacht hat. Gar nicht spaßig fand ich das Unterrichtsfach “Werken” und entsprechend waren die Zensuren. Meine begabten Lehrer hatten Mitleid und Einsicht zugleich und ich kam als erster Junge überhaupt in die Koch- und Handarbeitsgruppe der Mädchen. Ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter – denn ich lernte neben dem Umgang mit Lebensmitteln logischerweise auch das weibliche Denken. Heute unbezahlbar – damals umsonst erhalten. Nochmals Danke an meinen “Werken-Lehrer”, Herrn Wolf. Übrigens: Meine Mutter wollte mich aufs Gymnasium schicken, mein Klassenlehrer auch. Doch ich wollte nicht. Schon damals mein Prinzip: Lieber der Beste in der Hauptschule als Durchschnitt im Gymnasium… 1977 Erste Experimente aus Apfelsaft hochgradigen Alkohol herzustellen. Der erste ApfelSherry wurde rein zufällig angesetzt… 1979 In der Zeit von 1979 bis 1981 besuchte ich die Berufsfachschule. Natürlich in der Fachrichtung Haushalt & Ernährung. Dank meiner strengen, aber heute noch geliebten Lehrerin, Frau Dirr weiß ich, wie man sich gesund ernährt. Auch das unbezahlbar. Die Frauenquote war auch in meiner Klasse erfreulich hoch. Leider fiel in diese Zeit der Tod meines Vaters. Ich kümmere mich seit dem Tode meines Vaters um unsere Streuobstwiese und finde Gefallen an einem Leben als blutjunger Apfelbauer… 1981 Irgendwann war klar, ich will Koch werden. Es fehlte nur noch der Ausbildungsplatz. Meine Mutter hatte viele Kontakte zu Kollegen, doch ich hatte keine Lust, in irgendeinem Stadthotel oder Ausflugsgasthof zu lernen. Ich entschied mich für eine Ausbildung im Klinikum Fulda. Die erste und einzige Einstellung im öffentlichen Dienst. Dies hat mich Gott sei Dank nicht geprägt. Die Ausbildung in der Zeit von 1981 bis 1983 war klasse, ich habe alles gelernt, was man als Jungkoch so braucht. Wir kochten frisch und hatten sogar eine eigene Metzgerei und Bäckerei. Schon während meiner Ausbildung meldete ich mich auf der Hotelfachschule Heidelberg an, mein damaliger Ausbilder, Peter Hohmann erzählte mir nämlich, dass es dort die interessantesten Frauen gibt… 1983 Nach der Ausbildung erfolgte ein kurzes Intermezzo im elterlichen Gasthof “Zur Krone”. Ich wollte eine andere Speisekarte, alles sollte frischer und besser werden. Doch es sollte anders kommen… 1984 Nach einem Jahr zermürbender Diskussion mit meiner Mutter wechselte ich mit 19 Jahren als Koch in ein neueröffnetes “Szene-Lokal” (für damalige Verhältnisse) nach Petersberg bei Fulda. Dort wurde ich kurz danach Küchenchef und durfte zwei Lehrlinge ausbilden, die älter waren als ich. Dort kochte ich erstmals mit Apfelwein – ein tolles Erfolgserlebnis. 1986 Der Besuch der Hotelfachschule Heidelberg mit Abschluss zum “Staatlich geprüftem Hotelbetriebswirt mit Diplom” war für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Mit 23 Jahren war ich der jüngste Absolvent der Schule und das mit einem Notendurchschnitt von 1,7. Ich hatte damals zwar die bescheinigte Eignung zum Ausbilder, durfte aber wegen meines zarten Alters nur mit Sondergenehmigung ausbilden. Das ich mit 20 Jahren schon 2 Azubis durch die Köche-Prüfung gebracht hatte, konnte ja keiner wissen. 1988 Das (bisher) schwierigste Jahr meines Lebens. Wiedereinstieg in den Betrieb meiner Mutter, obwohl lukrative Angebote aus ganz Deutschland vorlagen. Ich tue mich schwer, in unserem Dorfgasthof Fuß zu fassen. Mit vielen Ideen laufe ich anfangs gegen die Wand. Ich höre oft den Satz: “Das haben wir schon immer so gemacht…” 1989 Mit der Grenzöffnung und der Wende explodierte auch ich. Umstellung des 08/15-Gasthof auf konsequent regionale Küche und Spezialisierung auf das Rhönschaf. Meine Lebensmittel kaufe ich mittlerweile in der Region ein. Meine Oma Anna weiht mich in die Geheimnisse der Rhöner “Arme-Leute-Küche” ein. 1991 Die Rhön wird zum Biosphärenreservat und der Gasthof “Zur Krone” zum Vorzeigebetrieb innovativer Regionalentwicklung. Ich lerne meinen Mentor Dieter Popp kennen, ein Mensch der an mich und meine Ideen glaubt. Das gibt Mut und Kraft. 1993 Mein erstes Buch mit dem Titel “Dem Rhönschaf auf der Spur” erscheint. Auch 23 Jahre später ist dieses mittlerweile vergriffene Werk zum Thema “Menschen, Landschaft und Küche der Rhön” ein Klassiker. Ungefähr 15.000 Bücher wurden bisher verkauft. Vom Bestseller zum Longseller… Im September 1993 halte ich meinen ersten Vortrag anlässlich der Messe “Region in Aktion” in Tann/Rhön. Ich werde diesen bescheidenen Vortrag nie vergessen, aber jeder von uns fängt einmal klein an… 1995 Mit einer Hand voll Apfelfans gründe ich die Rhöner Apfelinitiative und werde dafür auch noch ausgelacht. Heute ist dieser Verein mit über 2.000 Mitgliedern die größte Bio-Streuobstinitiative in Deutschland. 1996 Mein zweites Buch “Märchen im Biosphärenereservat Rhön” erscheint. Ich gründe mit Klaus Kobjoll (Schindlerhof Nürnberg) den Gastronomischen Marketing Club, der bis heute noch in Form des KreativStrategie-Netzwerks für Gastronomie aktiv ist. 1997 Mit der Eröffnung der Rhöner “Schau-Kelterei” wird ein Kindheitstraum Wirklichkeit. Die Investition von 1,5 Mio. DM trage ich als Existenzgründer alleine. Im Gegensatz zu vielen meinen Mitmenschen bin ich überzeugt, dass dieses Projekt Zukunft hat. Eine neue Kelterei bauen, wenn anderswo die kleinen Apfel-Keltereien alle schließen. Das ist schon nicht ganz ohne. Hier wird das Prinzip “Beschäftige den Gast – sonst beschäftigt er Dich” erstmals erfolgreich angewendet. Mit “Spatzeklöß & Flurgönder” erscheint das dritte Buch. Es beschäftigt sich mit der Küchengeschichte meiner Heimat in den letzten 100 Jahren. 1998 Ich lerne meine Frau Sylvia kennen. Sie interviewte mich als junge Landschaftsarchitektur-Studentin zum Thema “Regionale Wertschöpfung”. Es gibt eben keine Zufälle. Nach dem plötzlichen Tod meines Freundes Wilfried Zöll übernimmt sie die Projektleitung der Rhöner “Schau-Kelterei” und wird Geschäftsführerin der Rhöner Apfelinitiative. 1999 Mein 4. Buch “Rhöner Apfelträume” erscheint. Es ist meiner Ansicht nach das Beste der 4 Bücher, verkauft sich aber am schlechtesten. Der Köder muss scheinbar dem Fisch schmecken und nicht dem Angler… 2000 Etwas überraschend kommt am 5. Mai 2000 unser Sohn Maximilian auf die Welt. Planung ersetzt den Zufall eben durch Irrtum. Ein tolles Gefühl, Vater zu sein. Ich laufe ein paar Wochen später meinen ersten Marathon auf dem Rennsteig. Die Seminarreihe “KreativStrategie” entsteht. 2002 ApfelSherry – der Dessertwein aus Äpfeln, den ich als 12jähriger entwickelte wird zum Kult-Produkt. Die Produktion wird vervielfacht. 2004 Am 28. Mai 2004 kommt meine Tochter Maxima auf die Welt. Diesmal war es geplant. Unser zweites “uneheliches” Kind. Mit den Freunden von “Pro Mensch im Unternehmen” gehe ich erstmals mit dem beliebten “Gastro-Forum” auf Tour. Mein provokatives Thema: “Erfinde Deinen eigenen Laden neu!” Im Laufe der nächsten Jahre habe ich auf über 30 Veranstaltungen mehr als 10.000 nette und begeisterte Zuhörer. 2005 Mittlerweile absolviere ich ungefähr 50 Seminar- und Vortragsveranstaltungen im deutschsprachigen Europa im Jahr. Und es macht immer noch einen Riesenspaß. Im zarten Alter von 40 Jahren braue ich erstmals ein eigenes Bier, in Ermangelung eines kreativen Namens nenne ich es einfach “KRENZER 40”. Es wird ein richtiger Renner. Nicht nur auf meiner Geburtstagsfeier… 2006 Sylvia Anna Grosser und ich heiraten am 13. März 2006 in unserer Lieblingsstadt München unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber mit unseren geliebten Kindern Max(imilan) und Maxima und viel Schnee. Ab Oktober schreibe ich alle 2 Wochen eine Kolumne für die “Allgemeine Hotel- und Gastronomiezeitung”. Das macht mir einen Riesenspaß. Ende des Jahres ziehen wir in unser kleines süßes ApfelWohlfühl-Häuschen am Rande unseres Dorfes ein. Ich lerne, dass auch der räumliche Abstand zum eigenen Unternehmen die Betriebsergebnisse verbessert. Erfolge kommen manchmal auch durch Nichtstun – oder von „sich selbst folgen…“ 2007 Gemeinsam mit dem Raabe-Verlag realisiere ich die Erstausgabe des Ideen-Brief “Einfach erfolgreich im Hotel”. Ein Werk von Praktikern für Praktiker. Der Journalist Georg Johannes Miller arbeitet gerade an einem Buch über die Erfolgsgeschichte und die Erfolgsgeheimnisse von Rhönerlebnis Pur!. Erscheinungsdatum Anfang 2009. Außerdem erscheint Ende Mai 2008 ein kleines Büchlein mit den “Wander-Erlebnissen”, die ich auf meiner 4-Tagestour auf dem “Hochrhöner” hatte. 2008 Am 14. April um 15.47 Uhr ist es soweit – unser dritter „Max“ kommt in weiblicher Form als Maxine auf die Welt. Und für mich wird das Jahr 2008 zum Babyjahr – ich möchte mehr zu Hause bei meiner Familie sein. Und weniger Vorträge und Seminare geben. Und ich beginne, über dieses Babyjahr ein vielbeachtetes Internet-Tagebuch zu schreiben. Es ist heute noch auf unserer Internetseite abrufbar. Ende des Jahres tobt die Wirtschaftskrise – und ich ziehe mich mit meiner Frau in die strategische Planung zurück. Wir entscheiden uns wieder einmal in Zukunft alles anders als alle anderen zu machen. 2009 Das Projekt „R.A.S.T.“ – es steht für Rhöner Apfel Sherry Theater – entsteht. Erst im Kopf nach einem Spaziergang mit meinem Steuerberater Thomas – dann in der Realität als bauliches Gesamtkunstwerk. Es wird ein Jahr voller ver-rückter Planungen. Und am 4. November fangen wir endlich mit dem Bauen an. 2010 Das Jahr der vier (4!) Baustellen: KernHaus mit Keller und Laden, Hofgestaltung, ApfelSherry-Versandgebäude und natürlich der Umbau des alten Kleinbauern-Hauses zum R.A.S.T., dem Rhöner ApfelSherry Theater.  Da bleibt leider keine Luft mehr für das geplante Kochbuch – wird jetzt auf 2012 verschoben. dafür ist ein Tagebuch zur Baustelle R.A.S.T. entstanden – allerdings noch nicht veröffentlicht… Ein anstrengendes, nervenaufreibendes Jahr geht am 4. November mit der Eröffnung des R.A.S.T. (Rhöner Apfel Sherry Theater) zu Ende. Es hat enorm viel Kraft gekostet – und viel positive Energie kommt jetzt zurück. Wir haben nicht nur das „Theater“ gebaut (und damit ein denkmalgeschütztes Bauernhaus neu erfunden) – sondern unser ganzes Anwesen umgekrempelt. Der Bürgermeister meinte zur Eröffnung, es sei ein neuer Ortsteil entstanden… 2011 Es ist ein tolles Gefühl, wenn man für seinen Mut belohnt wird. Gemeinsam mit meinem Team dürfen wir das mit Abstand erfolgreichste Jahr unserer Unternehmensgeschichte schreiben. ApfelSherry wird deutschlandweit durch die Medien bekannt. Und wir überstehen eine bisher noch nicht dagewesene Überprüfung aller Ämter, die ich (bisher) kenne. Vom Finanzamt bis Zollamt war alles da. Denn scheinbar darf es nicht sein, das wir anders denken und damit Erfolg haben. Es ist aber so. Und bleibt auch so… 2012 Wer erntet der muß auch wieder säen. Und das haben wir in 2012 getan: Sanierung der Kelterei-Fassade, Bau der Schafsbrause, neuer Schäferwagen, Neugestaltung der Gartenwirtschaft, Neuanstrich der „Krone-Fassade“ und die Verbesserung der Hygienequalität in der Küche sind nur einige Punkte. Dazu kommt die neue PC-Hardware und die neue Hotel-Software. Die Planung der Wirtsstube 120 und der neuen Toilettenanlagen ist ebenfalls abgeschlossen. Puhh!!! Die Investition in neue Mitarbeiter nicht zu vergessen. Immerhin konnten wir in diesem Jahr zehn „Neue“ begrüßen! Und alle machen mehr als nur einen guten Job! 2013 Mitte Dezember habe ich mich zum zweiten Mal nach 2011 als Chef beworben. Warum? Weil wir gewachsen sind und unser Team wächst. Denn das Jahr 2013 wird das beste Jahr aller Zeiten. Also seit es uns gibt. Nämlich seit 1893. Das steht schon heute fest. Trotzdem: Wir wollen aber nicht groß und größer werden. Obwohl das so ein paar „Berater“ wollen. Nein! Wir wollen großartig sein. Und wir haben ein großartiges Team. Klar, dass so mancher Pseudo-Kollege die Fühler nach unseren Leuten ausstreckt. Und die probieren (leider) gerne auch mal was „Neues“ aus. Irgendwo anders ist es zwar nicht besser – nur anders. Aber diese Erkenntnis muss nun mal jeder für sich sammeln… 2014 Wenn du etwas recht unentspannt suchst wirst du es nicht finden. Und wenn du gelassen bist – dann läuft es dir zu. So ging es mir bei der Wiederbesetzung der Servicestellen. Aber das hat bis zur Jahresmitte gedauert. Gut so – und schön wieder öfter selbst die ApfelVerführungen mit Gästen zu machen. Macht nämlich Spaß! Und belohnt haben SchafChef und Familie sich auch für das intensive Wirken inmitten eines tollen Teams. Nämlich mit einer sechswöchigen Sommer-Auszeit. So ganz nebenbei werde ich zum Blogger für das Unternehmer-Magazin „Impulse“. Schon der erste Beitrag hat es in sich: „Das Märchen von der Work-Life-Balance“2015 Krenzer ist jetzt 50! Whow! Damit bin ich älter als mein Vater und mein Großvater geworden. Wenn das mal nicht ein Grund zum Feiern ist. Da ich kein Freund von lammweiligen und gewöhnlichen Familienfeiern bin wird eben am 25. März bei Apfelkaiser-Wetter auf den Kreuzberg gewandert. Mit fantastischen Menschen. Sensationell. Sensationell ist auch mein Sohn Max, der mit 15 Jahren sowohl die alte krenzersche Landwirtschaft reaktiviert und auch im Service einen tollen Job macht. Und deshalb kann ich mit 50  ja auch mal das Leben etwas „lammsamer“ angehen. So jedenfalls der Plan – der auch in Krenzer-Manier konsequent umgesetzt wird. So langsam wird einem ja auch klar, das das Leben endlich ist. Und man sollte diese „Endlichkeit“ genießen – so lange man es noch kann. Mit 60 könnte es vielleicht schon zu spät sein. Richtig genießen. Auszeiten nehmen. Viel vom Guten nehmen und das Schlechte ignorieren. Energiefresser abwählen. Selbstvergessen sein. Präsenz leben… 2016 Im März wird unsere Rezeption umgebaut. Echt der Knaller. Nächster Knaller: Sylvi und ich sind schon 10 Jahre verheiratet – und gönnen uns jetzt mit unseren Mäxen eine kleine Hochzeitsreise. Ich schreibe meinen Blog „Immer höher, schneller, weiter…“ Überhaupt gehen die IMPULSE-Blogs durch die Decke. Erst recht der „SMS-Terror im Urlaub-Beitrag“. Wird zur IMPULSE Social-Media Nr.1 ! Und ist der Beweis, dass ich immer zu 100% hinter meinen Leuten stehe. Und in diesem Sommer 2016 kreiere ich den Begriff „Kundenwüste“. Und erstmals kommt das Thema ApfelWeinGut auf den Tisch. Hach, und was für ein Zufall, dass ich im November ApfelWinzer des Jahres werde. Und ein paar Wochen später bekomme ich sogar noch den Service-Award „Butler“ überreicht. Das ist ja kaum auszuhalten… 2017 Ich spüre schon zu Jahresanfang, dass es ein sehr intensives Jahr werden wird. Und ich mich und meinen „Laden“ wieder komplett neu erfinden muss. Und das werde ich jetzt auch tun. Denn es geht um die Zukunft. Zukunft heißt für mich Veränderung und Präsenz. Achtsam sein und den richtigen Sinn des Lebens zu finden. Dazu braucht es Mut und auch eine gewisse Portion Leidensfähigkeit. Denn es wird nicht jedem (Stamm)Gast gefallen, was wir vorhaben. Aber meinen tollen Mitarbeitern ganz sicher. Apropos Mitarbeiter: Genau, ich habe mich dieses Jahr wieder als Chef beworben. Denn ich brauche für die nächste Stufe unserer Entwicklung die besten Leute. Dann mal los 2018 Unsere Schäferwagen-Sauna leuchtet nun in schaaafem Rot und auf der Streuobstwiese gab es Zuwachs. Eine weitere Schäferwagen-Suite ist eingezogen – in sonnigem Gelb! Es gibt W-Lan und digitales TV  für alle. Wir starten mit dem Küchenumbau und richten ein großzügiges Tiefkühllager ein, damit wir noch mehr Regionale Spezialitäten selbst produzieren können. 2019 Eine neue Küche entsteht. Wir stellen das Haupthaus von 1852 auf den Kopf und entkernen das Erdgeschoss. Eine große Erlebnis-Zentrale des Genuss geht an den Start und wird mein neuer Lieblingsarbeitslatz. Der SchafChef Jürgen ist zurück an der Feuerstelle mit neuen Ideen und viel Elan. 2020 Es ist ein anderes Jahr. Verrückt und für unsere Branche und Gesellschaft dramatisch. Zum ersten mal seit määhr als hundert Jahren schließen wir unseren Betrieb: Corona bedeutet Arbeitsverbot. Doch wir nutzen diese Chance, uns neu zu erfinden. Ich bin stolz auf meine Kinder, die krenzers biohof mit Bio-Bergwiesenheu-Produkten und eine eigene Hühnerzucht für unsere Frühstückseier aus der Taufe heben. Natürlich eine alte Rasse: Große Sundheimer und natürlich BIO. krenzers rhön schließt das Restaurant – alle halten uns für verrückt – aber wir wollen uns voll und ganz auf unsere Hotelgäste, das Apfelweingut & den Biohof konzentrieren. Mein Weg als Brauer erreicht seinen bisherigen Höhepunkt: Ich bin Gesellschafter der StoXBräu in der fränkischen Rhön und leite die Geschäfte dieser kreativen Brau-Manufaktur. Ich schreibe wieder, Gedanken, Geschichten und natürlich auch Rezepte. 2021 UNFILTRIERT kommt am Tag des Buches und des Bieres auf den Markt und wird auf Anhieb ein Fan-Bestseller. Nicht alles läuft. Wenige Tage später werde ich als Brauereigeschäftsführer vom Kollegen und knappen Mehrheitseigner geschasst. Gegen den Willen der Mitgesellschafter. Aber auf ausdrücklichen Wunsch seiner Frau. Die zwar keine Anteile besitzt, aber die graue Eminenz ist. Was davor und danach passiert ist der Stoff, aus dem spannende und lehrreiche Bücher sind. Der Sommer wird knallhart. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich bin im Film. „Jürgen gegen den Rest der Welt“ wäre ein guter Titel. Ich weiß nur zu genau, welche Konsequenzen ich ziehen muss, damit es im nächsten Jahr anders läuft. Und ich werde handeln. Unsere Tourismusoffensive läuft. Die Apfellaunch und das Chalet entstehen. Die Wellnessidee „Klimawandel“ wird etwas abgespeckt umgesetzt werden. Die Gäste sind begeistert. In den letzten drei Jahren ist viel Neues entstanden. Und unser Mut wird belohnt.     2022 Wenn man keine gemeinsamen Ziele mehr hat, wird der Partner zum Ziel. Das kommt nicht von heute auf morgen. Dieser schmerzliche Prozess dauert nun schon drei Jahre und am 8. April trennen Sylvi und ich uns nach über 25 Jahren. Was bleibt sind drei wunderbare Kinder, ein super Betrieb und tolle Erinnerungen. Und das Gute: Wir leben ja beide noch. Es gibt wahrlich Dramatischeres. Es ist – wie die beiden Jahre zuvor – ein sehr herausforderndes Jahr. Erst recht für das Team, das dies auch erst einmal verkraften muss. Ende des Jahres erfinden wir unseren Laden wieder neu. Und (fast) alle sind mit im Boot. Wo jetzt alle wieder rudern. Und nicht Fische fangen oder in der Sonne liegen. Oder gar in die andere Richtung rudern. 2023 SMART – so lautet das Zauberwort für ein Jahr, das wegweisend für unsere zukünftige Entwicklung sein wird.  Denn Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann. Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge. Wir sind dann mal losgegangen. Und kommen nicht zurück. Der Weg ist steinig und steil. Und schön. Wenn man ihn gemeinsam geht. Oder wie es Ayn Rand in ihrem Werk „Atlas wirft die Welt ab“ trefflich formulierte: „Es gibt im Leben nur zwei Sünden: Die eine ist zu wünschen, ohne zu handeln. Die andere ist, zu handeln ohne Ziel.