Warum mache ich Apfelsherry

"Wenn dir jemand Zitronen schenkt, dann schimpfe und jammere nicht. Sondern mach Limonade draus!" Ein altbekanntes Zitat, was aber selten beherzigt wird.

Und wenn dir der liebe Gott die sauersten Äpfel der Welt schenkt, dann hat er sich garantiert etwas dabei gedacht. Und ich habe dies vor knapp 35 Jahren als Steilvorlage "von ganz oben" gesehen und daraus eben ApfelSherry gemacht. Denn die Kategorie "Dessertwein" lebt von einer lebendigen, frischen Säure. Und diese ist nur mit den seltenen Rhöner Apfelsorten möglich. Jeder scheinbare Nachteil beinhaltet einen unschlagbaren Vorteil.

Und deshalb mache ich Rhöner ApfelSherry. Um damit die einmaligen Ernten verschiedener Jahrgänge und unzähliger unbekannter Apfelsorten für viele Jahre er-haltbar und genießbar zu machen. Mein ApfelSherry aus dem Super-Sonnen-Jahr 2003 ist beispielsweise solch ein authentischer Genuß. Und genau darum geht es mir. Ich will immer etwas Eigenes und Einmaliges schaffen.


Mein Qualitäts-Versprechen

ApfelSherry wird ausschließlich aus den alten Apfelsorten der Rhöner Streuobstwiesen hergestellt. Ich beernte und begutachte das Ausgangsprodukt für den Sherry persönlich. Die Arbeit auf der Obstwiese und an der Apfelpresse ist im Herbst sehr intensiv. Nach einem Jahr Vergärung und Lagerung auf der Hefe reift dieses Edelprodukt noch weitere zwei Jahre auf der Feinhefe. Mindestens! Der Ausbau erfolgt in Edelstahl- oder Holzfässern. Und natürlich traditionell in Glasballons. ApfelSherry aus meinem Keller ist also mindestens 3 Jahre alt. Meistens jedoch noch viel älter!

Dem Rhöner ApfelSherry wird zum Süssen kein Zucker hinzugefügt. Dadurch und durch die lange Lagerzeit ist er absolut bekömmlich. Und die vorhandenen Polyphenole fangen zusätzlich noch die freien Radikale im Körper des ApfelSherry-Genießers ein. Auf ihr Wohl!


Apfelsorten

Wissen sie, was ein Pomologe ist? Das ist jemand, der über 1000 Apfelsorten unterscheiden und bestimmen kann. Ein Apfelforscher sozusagen. Und in der Rhön hat ein Pomologe viel zu tun. Es gibt wohl kaum eine Apfel-Anbaugebiet, das mit solch einer Vielfalt aufwarten kann. Über 500 verschiedene Apfelsorten haben Pomologen hier schon gefunden – viele von ihnen sind bis heute unbekannt geblieben.

Es sind vor allem die alten Apfelsorten, die ich für den ApfelSherry brauche. Natürlich kommen diese alle von ungespritzten Streuobstwiesen. Das ist übrigens die natürlichste und älteste Art des Apfel-Anbaus. Und leider auch die Mühsamste. Denn die großkronigen Baumriesen wollen gepflegt und beerntet werden.

Hier einige meiner Lieblings-Apfelsorten:

Boikenapfel – ist selten geworden. Aber sein Zitronenduft betörend.

Boskoop – zum Glück noch häufig anzutreffen, der leichte Marzipanton überreifer Früchte hat es mir angetan.

Rheinischer Bohnapfel – der Klassiker, ohne ihn und seine Gerbstoffe (nennt man auch Phenole und sind sehr gesund) geht in der Veredlung nichts.

Winterrambour – den habe ich definitiv für meinen Sherry entdeckt und jetzt entkommt er mir nicht mehr…

Lohrer Rambour – ein großer Apfel mit starker Säure. Ramboure wollen unbedingt zu ApfelSherry werden…

Rote Sternrenette – die feine, auf der Zungenspitze wahrnehmbare Säure macht sie so einzigartig. Lieblingsapfel meiner Oma Anna

Roter Eiserapfel – die alten Rhöner erzählten, das diese Apfelsorte so hart ist, das man Scheunentore damit einwerfen kann. Hält sich bis Juni – im ApfelSherry allerdings noch viel länger.

Roter Trierer Weinapfel – noch ein „Roter“, der allerdings sehr klein daherkommt. Seine Gerbstoffe machen ihn so wichtig…

Graue Französische Herbstrenette – so ziemlich das Eleganteste was ein Apfel werden kann. Hier kann ich nicht widerstehen…

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