Wenn eine geheime Team-Party die Produktschulung ersetzt

Verfasst am 15.07.2014 von

Azubis, die über die Stränge schlagen: Normalerweise schreibt man darüber nicht. Weil man auch nicht über solch ein heikles Thema redet. Und erst recht nicht unter Unternehmern. Oder doch? impulse-Blogger Jürgen Krenzer erklärt, warum er auf den letzten Ausrutscher seiner Mitarbeiter letzten Endes sogar stolz ist.

Ich traue mich jetzt einfach mal: Es ist jetzt garantiert schon 3 Jahre her. Es ist morgens 8 Uhr. Ich gehe in meinen Betrieb und die Frühschicht druckst merkwürdig herum. Will mir etwas mitteilen – aber dann doch wieder nicht. Seltsam.

Ich spüre sofort, dass hier was faul ist und hake nach. Gegen Abend habe ich dann alle Fakten beisammen: Meine Azubis haben nach Feierabend in meinem Laden die Nacht zum Tag gemacht. Allerdings war schon zuviel Tag, als sie den Betrieb verlassen haben und deshalb entdeckt wurden.

Sofort schnappe ich mir den Rädelsführer Moritz und frage ihn, ob es stimmt, das er und 5 weitere Lehrlinge bis morgens um 6 Uhr unerlaubterweise noch am Stammtisch zusammen gesessen haben. Und natürlich auch ordentlich „getankt“ haben. Moritz gesteht sofort. Ich frage ihn – es interessiert mich jetzt brennend – was denn die Truppe getrunken hat. Moritz antwortet wie aus der Pistole geschossen: „KRENZER 40-Bier und ApfelSherry. Was denn sonst?“ Plötzlich fehlen mir die Worte. Ein wenig Stolz kommt auf. Diese jungen Menschen riskieren jede Menge Ärger, weil sie unsere Spezialitäten heimlich trinken?

Auch wenn es ein Fehler zu sein scheint: Ich lasse es bei einer müden Ermahnung und freue mich insgeheim, das sich meine Azubis so mit unseren Produkten identifizieren. Was besseres kann einem doch gar nicht passieren. Und ich habe mindestens zwei Produktschulungen gespart…

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