Stecker raus?!
Sommerferien in Hessen! Familien-AusZeit mit unseren Mäxen. Mittlerweile ein festes Ritual. Doch was passiert mit krenzers rhön wenn wir nicht da sind? Und was passiert mit einem Unternehmer beim Versuch im Urlaub abzuschalten? Ein Tatsachenbericht.
Urlaub ist zum Runterfahren da. Stecker raus und abschalten. Einfach mal „lammsam“ machen, wie wir in krenzers rhön zu sagen pflegen. Doch das ist gar nicht so einfach. Schon der „normale“ Arbeitnehmer tut sich da bekanntlich ja schwer. Weil es ja soviel Möglichkeiten gibt, den Urlaub zu „erleben“. Man setzt sich oft selbst unter Druck. Wander-Tagestour, das Marktfest im Urlaubsort, ein interessantes Konzert am Abend. Zwischendurch duschen, essen, entspannen. Oh mein Gott – Urlaubsstress…
Beim Unternehmer wie mir kommt noch eine zweite, nicht unwichtige Komponente hinzu. Was passiert mit dem eigenen Laden wenn ich nicht da bin? Und das über mehrere Wochen? So – und jetzt erkläre mir bitte mal einer wie man da noch entspannt Urlaub machen soll. Auch wenn ich weiss das ich das beste Team der Welt habe. Es ist eben ein Ausnahmezustand.
Also für mich und meine Frau. Die Kinder sind schon im Urlaub wenn wir einfach „da“ sind. Das ist nicht das Problem. Aber wir? Heute ist Freitag, der 31. Juli und damit Tag 5 nach Urlaubsantritt. Wir sind nach Aufenthalten in der Fränkischen Schweiz, im Donaumoos und in der Holledau jetzt in den Allgäuer Bergen angekommen. Und heute ist Freitag. Ein Wochenende steht vor der Tür. Mitten im Sommer. Auch in krenzers rhön Woche für Woche eine Herausforderung für uns und unser Team. Sollte ich mal anrufen ob alles läuft? Vergiss es!
Es läuft ja auch nicht immer alles wenn ich da bin. Also warten wir mal ab. Morgen ist übrigens eine Bergtour geplant. Und unser Laden in der Rhön proppenvoll. Ich werde dranbleiben und hier weiter berichten…
Montag, 3. August 2015, 15.45 Uhr, Kappeler Alpe: Während meine Familie vernünftigerweise im Grüntensee badet unternehme ich (bin ja schliesslich Unternehmer) eine Tour zum Alpspitz. Bei der Hitze muss das sein. Schliesslich habe ich ja Urlaub. Oben angekommen stellen sich Hunger und Durst sofort ein. Dagegen kann der Wanderer was tun. Und so hole ich mir als freundliche Selbstbedienung eine Schüssel Gulaschsuppe und eine Halbe Bier.
Ich schnappe mir mein Tablett und gehe nach draussen. In dem Moment wo ich es abstellen will rutscht mir mein kleiner, aber schwerer Laufrucksack (muss ja immer der dicke NachDenkKalender und ne Flasche Wasser die ich eh nicht trinke rein) von der Schulter auf den Unterarm. Ich kann das Tablett nicht mehr aus balancieren und das Bier droht in die Suppe zu plumpsen. Die sportliche Blondine vom Nebentisch erkennt die prekäre Situation und stürzt sich auf mein Bierglas. Ihr voller Körpereinsatz wird nur teilweise belohnt. Immerhin rettet sie die Hälfte von der Halben. Die andere Hälfte landet in der Suppe. Die schwappt daraufhin über und verteilt sich über Tablett und Tisch. Oh Gott, alles eingesaut. Prost Mahlzeit!
Und wie reagiere ich? Und warum schreibe ich das? Tja, genau das isses. Denn – ich bin zwar locker. Glaube ich. Aber alles andere als tiefenentspannt. Und genau das sollte man im Urlaub ja eigentlich sein. Natürlich nehme ich diese blöde Situation hin. Obwohl ich richtig fett Hunger und Durst habe. Aber…
Gelassenheit geht anders. Über mich selbst lachen – Fehlanzeige! Bedanken bei der engagierten Tischnachbarin? Natürlich, klar. Aber das „Wie“ ist entscheidend. Hätte ihr ja zumindest eine Bionade ausgeben können. Habe ich nicht. Und jetzt ist es zu spät. Mal ein Selfie von der „Sauerei“ den Kindern schicken? Kein Gedanke daran. Schade – die hätten sich echt gefreut.
Ach, wer von uns wäre nicht gerne tiefenentspannt. Ich arbeite dran. Immer noch. Einen Urlaub lang. Ein Leben lang…
Fortsetzung folgt. Vielleicht.