Nie määhr Roggen-Bier
Als selbsternannter Edel-Bierbrauer habe ich seit Januar 2005 schon 23mal einen 1000 Liter Biersud bravorös gemeistert. Doch diesmal sollte alles anders kommen…
Montag, 5. Juli 2010, 14.35 Uhr. Ich stehe schweissgebadet am Läuterbottich (auf dem Bild putze ich gerade das Kühlschiff, das ist eher eine entspannende, aber wichtige Arbeit) und versuche bei 35 Grad Celsius Aussentemperatur und gefühlten 110 Grad Brauhaustemperatur den Filtrationsvorgang meines ersten KRENZER 40 Roggenbieres „von Hand“ zu beschleunigen. Weil das Roggenmalz durch die feinere Struktur als Gerstenmalz alle Filter zusetzt. Warum bin ich nur auf die Idee gekommen, ein sommerliches Roggenbier einzubrauen?
Ein Satz meines Braumeisters HaLu Straub beschreibt treffend die schweisstreibende Situation: „Jetzt weisst du auch, warum ein Brauer früher zwei Liter Haustrunk am Tag bekommen hat!“ Oh ja, das weiss ich jetzt. Und diese zwei Liter werde ich heute Abend brauchen. Mindestens! Als dann der Biersud auf dem Kühlschiff ausgechlagen wird (also aus dem Sudkessel ausgepumpt wird) bin ich auch ausgepumpt. Aber glücklich. Geschaaft! Ein richtiges Glücksgefühl stellt sich bei mir ein. Wer hat das schon noch an/auf/wegen seiner Arbeit? Und ich bin stolz darauf, erleben zu können wie früher das Bierbrauen war. Ein echter Knochenjob eben. Da trinkt man die Halbe dann doch etwas pathetischer. Und haut sie nicht einfach so weg. Immerhin ist Bier ja ein Genuss- und Lebensmittel.
Ich freue mich bereits auf den Roggen-Bieranstich Mitte August. Und auf den nächsten K40-Einbrautermin Ende August. Diesmal haben mir Philipp und Rainer sowie meine Kinder Max und Maxima assistiert. Wer ist der Nächste?