Kein Apfel bleibt määhr auf dem anderen!

Verfasst am 28.02.2012 von

Nachher habe ich einen Vortrag. Im tiefen Odenwald. Auf dem berühmten, von meinem Freund und Kollegen Peter Merkel im Jahre 1994 erfundenem Annelsbacher ApfelWein-Tag. Jetzt habe ich endlich meine Visionen fertig. Für das Jahr 2030! Und bitte um Feedback…

Wo kämen wir denn da hin? Ja, wo kämen wir denn hin, wenn nicht irgendwann einmal einer loslaufen würde und nachschauen würde wo wir hingekommen wären – wenn denn einer mal hingegangen wäre…

Also ich bin schon mal losgelaufen. Und habe nachgeschaut. Und ich denke jetzt mal bis ins Jahr 2030. Das sind noch knapp 18 Jahre. Die gerade neu geborene Tochter namens Jana meines Freundes Percy ist dann bereits volljährig. Und trotzdem fragt sich jeder Vater (und selbstverständlich auch die Mutter) nach 18 Jahren: „Wo ist eigentlich die Zeit geblieben? Ja, wo ist sie eigentlich? Diese Zeit. Diese verdammte Zeit! Zeit ist relativ. ApfelWein übrigens auch. Das ist gut. Zeit nicht zu nutzen ist unproduktiv. ApfelWein nicht zu trinken ebenso. Zeitfenster zu erkennen ist äußerst kreativ. Für manche ist die Zeit der Verbündete – für andere der Feind. Kaum zu glauben. Ich glaube, für die meisten Menschen ist die Zeit der Feind. Was man diesen Erdenbürgern auch ansieht. O.k., ich sollte jetzt mal zum Thema kommen. ApfelWein im Jahr 2030…

Natürlich weiß keiner genau, was passiert, aber wenn wir reflektieren, was zur Zeit los ist, können wir daraus bereits viel ableiten. Kein Apfel wird auf dem anderen bleiben! Griechenland hat sich im Jahr 2030 von seiner EU-getragenen und daher extrem verschleppten Insolvenz aus dem Jahr 2015 gut erholt und steht mittlerweile besser da wie Italien. Apropos Italien: In 18 Jahren wird es die Verbandsstrukturen im klassischen Sinn nicht mehr geben. Und auch keine Bunga Bunga Partys määhr. Verband kommt ja immer von verbinden. Und wann wird man verbunden? Genau. Wenn man verwundet ist. Verwundete wird es in 2030 nicht mehr geben.  Stattdessen werden Menschen, die von Äpfeln und deren vergorenen Säften profitieren, eigene Strukturen schaffen. In diesen Netzwerken, werden die Starken zusammenarbeiten. Denn nur die Starken pflegen keine Neidkultur.
Wir werden feststellen, dass alte Werte wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Einfachheit und Geborgenheit, aber auch Überraschung und Großzügigkeit (Aha-Effekte) hoch im Kurs stehen. Die Entwicklung des Internets, die von vielen kritisch gesehen wird, wird mit unglaublichen technischen Bewertungs- und Kommunikationsmöglichkeiten für eine Transparenz am Markt sorgen, die wir bis dato nicht gekannt haben. Der Schoppetrinker kann genau nachvollziehen, wo der Apfel oder das nachgelagerte Produkt eingekauft wird.  Das heißt auch, das Vertrauen in den guten alten Kelterer des 19. Jahrhunderts, der auf der vergilbten Fotografie mit verschränkten Armen vor seinem Anwesen stolz in die Kamera schaut, kehrt nach 150  Jahren zurück. Die Zeiten, in denen man im Homepage-Impressum nach dem Namen des Besitzers suchen musste, werden vorbei sein. Denn den gibt es nicht mehr. Anonymität ist nicht mehr gefragt. Die Kunden wollen die Menschen hinter den Angeboten sehen und nicht nur ein Produkt. Eine Leistung oder eine Anwendung buchen. Der ApfelWein wird noch emotionaler und ehrlicher werden.

Einerseits werden alle bisherigen Strukturen wegbrechen. Denn wer sich dem Umbruch nicht stellt, wird es schwer haben. Andererseits hat Hessen das Potenzial, ein echtes touristisches Highlight in Europa zu werden. Aber die sogenannten „Qasi-beamteten Touristiker“ bzw. deren Berufsbild wird es auch nicht mehr geben. Das ist Geschichte. Aber garantiert wird es sowohl ein „Touristiker 1.0“ als auch ein „ApfelWein 1.0-Museum“ geben.

Europa wird man übrigens 20 Jahre später im Jahre 2050 als touristische Schatzkiste neu entdecken. Dann hat sich auch Italien längst wieder erholt. Und Berlusconi wurde aus der U-Haft wieder entlassen.  Allerdings müssen wir unser Land (ich meine immer noch das hessische ApfelWein-Land) endlich inszenieren. Wir müssen Angebote und Dienstleistungen schaffen, die uns von anderen Bundes- und Euro-Ländern deutlich unterscheiden. Denn gebucht wird über das Internet – und da muss die Darstellung passen.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung investierte ich in das Rhöner ApfelSherry-Theater (R.A.S.T.). Und das tun wir nicht alleine für uns, sondern davon werden viele profitieren. In Zukunft wird vernetztes Denken noch einen ganz anderen Stellenwert erhalten und darin überleben nur die Teamplayer. Auch wenn sich viele dagegen wehren werden: Wir können nicht verhindern, dass etwas Neues kommt. Wer sich nicht sträubt und stattdessen energisch die Ärmel hochkrempelt, wird vorne dabei sein. Garantiert!

Die Schlagwörter in 2030:                                                                  Einmalig – Überraschend – Herzlich – Feminin – Effizient – Erfolgreich – Vorbildlich – Energiegeladen – Authentisch – Verbindend – Verbindlich – Vertrauensvoll – Richtungsweisend – Transparent   

Hinterlassen Sie ein Kommentar:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.