Käse gibt’s auch analog

Verfasst am 31.05.2009 von

…und nicht nur digital. Hätten sie es gewusst? Was ich da neulich in den Medien gelesen und gesehen habe, ist der reinste Horror. Käse geht auch ohne Kühe. Erdbeerjoghurt geht ja auch ohne Erdbeeren. Und demnächst gibt es wohl die ersten Wahlen ohne Wähler. Wohin soll das noch führen? Wenn Sie immer noch glauben, das auf einer Pizza, einem Cheeseburger oder auf einem Toast Hawaii (wer isst so was eigentlich noch?) richtiger Käse ist, dann sollten sie sich ihre nächste Location gut aussuchen. Lesen sie weiter, wenn sie wissen wollen warum…

Ich finde solch ein Kunstprodukt wie Käse aus Öl und chemischem Irgendwas  absolut eklig. Das findet aber scheinbar nicht jeder, sonst würde es nicht produziert. Und meinetwegen können die in der Lebensmittelmafia auch erfinden was sie wollen – bei mir wird es ich schwöre – nie auf den Tisch kommen. Das Problem liegt aber woanders. Und da bin ich leider mittendrin. Das Problem heißt… Gastronomie!

Denn scheinbar ist es die Gastronomie, die dem Gast oftmals Produkte unterjubelt, die dieser nie bestellt hat. Bitte, liebe Kollegen, prügelt jetzt nicht gleich auf mich ein. Ich erkläre es sofort.  Das Feld der Gastronomie ist natürlich groß. Abgewrackte Bordelle gehören offiziell ja auch dazu. Und Nobel-Schuppen der 7-Sterne Kategorie ebenso. Dazwischen ist die Bandbreite immens. Vom allgegenwärtigen Döner bis zum eher seltener anzutreffenden pfiffigen Landgasthof. Eben alles dabei.  Und ich behaupte jetzt: Es wird immer schwerer für den Gast herauszufinden, was er in der Gastronomie auf den Teller bekommt. Ich bin ja selbst Gastronom. Und manchmal schäme ich mich dafür, (zumindest manchmal noch) unter diesem Titel zu laufen. Deshalb nenne ich mich offiziell auch Wirt. Rhönerlebnis-Wirt eben. Und mein Ziel ist es – alles andere zu machen, nur keine Gastronomie. Warum?

Das erkläre ich ihnen gerne: Dieser Analog-Käse darf ja nicht Käse heißen. Es bedarf also für das künstliche Produkt eines künstlichen Namens.  Und jetzt kommts! Was glauben sie, liebe Genussmenschen vor den PC-Bildschirmen, unter welchem Namen dieses „innovative“ Produkt in die (Groß)Märkte kommt?

G A S T R O  –  B L O C K  !!!  oder  G A S T  R O  –  M I X !!!

Jawoll!  Richtig gelesen. Statt Sch… – Block oder Grusel-Mix schreiben die Gastro-Block und Gastro-Mix!!!

Und warum? Weil das Zeug in der Gastronomie läuft wie geschnitten Brot! Genau deshalb! Und weil es ja nicht deklariert werden muss. Und wesentlich billiger ist. Und weil es den tausenden von untalentierten Köchen und Pizzabäckern da draußen in der halbseidenen Gastro-Welt auch nicht so schnell verbrennt, wenn sie wieder einmal eine Kippenpause machen. Denn nirgendwo wird määhr gequalmt als in der Gastronomie.

Es ist eine solche Sch…, ich könnte vor Wut schreien!!!

Natürlich beteuert jeder, das es bei ihm nur echten Käse gibt. Gebetsmühlenartig wird das wiederholt. Das stimmt dann genauso, wie alle Fahrer der Tour de France völlig ungedopt und fröhlich durch die Pyrenäen radeln. Denn das haben wir vor einigen Jahren tatsächlich noch geglaubt. Heute sieht das anders aus.

Aber ein Gutes hat die Nachricht, das der neue Grusellabor-Käse unter dem Namen Gastro-Mix auf den Markt kommt schon: Ab heute will ich nicht mehr Gastronom sein. Schluß damit. Hiermit verabschiede ich mich aus dieser Kampf- und Gewichtsklasse. Nie määhr!!! Mein Laden bleibt trotzdem geöffnet. Denn das Rhönerlebnis lebt. Genauso wie der digitale Käse.

BLÖK!!!

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