Baustellen-Tagebuch Woche 2

Verfasst am 10.03.2014 von

Jaaa, das ist Baustellen-Feeling! Wenn die Handwerker sich Montag morgens selbst zuparken – dann lebt eine Baustelle. Und wenn dann noch eine rhönesische Wanderkarte an der Decke hängt – dann ist „krenzers rhön“ genau das was es ist. Alles Anders Als Alle Anderen – Aber Authentisch!

 

Sonntag, 16. März: „Ruhetag“

Ganz ungewöhnlich für uns – der Sonntag als Ruhetag! Leider ist der Frühsommeranfang wieder Geschichte. Meine Familie und ich unternehmen einen Nachmittags-Ausflug in die fränkischen Haßberge und kehren in der Kult-Brauwirtschaft „Hartleb“ in Maroldsweisach ein. Vorher stelle ich bei Facebook noch einige ausgewählte Bilder unserer KreativBaustelle ins Netz…

Samstag, 15. März: „Die neue Hirtensuite“

Gerade höre ich den Anruf meines Schäferwagen-Bauers Bernd Wonner auf meiner Mailbox ab. Er hat auch schon das Baustellen-Tagebuch entdeckt und wäre nun wirklich der erste Kandidat zur Erprobung des neuen Schäferwagen-Zimmers. Aber eigentlich möchte er den maigrünen Anstrich der neuen Hirtensuite abgleichen. Hirtensuite? Ja! Auch auf unserer Schäferwagen-Wiese tut sich was – das hätte ich fast vergessen. Ab Karfreitag ist der zweite Luxuswagen neben der krenzerroten Schäfersuite verfügbar. Und dafür weichen muß unser historischer Schäferwagen. Der bekommt seinen Ehrenplatz in unserer Gartenwirtschaft, die ebenfalls ein wenig umgestaltet wird. Und meine Mama bekommt nächste Woche ihre lang ersehnten Hochbeete. Der historische Schäferwagen wird ein Kuschelplätzchen für schafe Gäste und bestimmt ein beliebtes rhönesisches Fotomotiv…

Freitag, 14. März: „Der letzte Frühsommer-Tag“

Es geht voran – sowohl drinnen als auch draußen und im Keller. Der obere Balkon Richtung Süden ist saniert. Die Maler haben fertig. Danke! Ist ne tolle Truppe. Alles läuft nach Plan. Fast. Siehe Hochzeitstag gestern. Ich nutze das Wetter für eine kleine Speedhiking-Tour rund um den Kreuzberg. Wer weiss, wann man in nächster Zeit wieder mal ein Klosterbier im Freien trinken kann. Und jetzt kommt das Wochenende. Ohne Gäste. Weil geschlossen. Irgendwie schon sehr ungewohnt…

Donnerstag, 13. März: „Hochzeits-Tag“

Wie im letzten Jahr ist der 13. März etwas ganz Besonderes. Und das nicht nur, weil es der Hochzeitstag von Sylvi und mir ist. Hier der Eintrag aus dem Baustellenbuch 2013. Heute rücken die Schreiner rund um Dominik Frohnapfel an. Der Ahorn-Fussboden für die beiden rhönesischen Zimmer sieht schon mal klasse aus. Und auch die beiden Zimmerer der Firma Rehm zimmern in zünftigen Zimmermannsklamotten zügig das Schäferwagen-Zimmer. Währenddessen die Hüter-Malertruppe Verschönerungsarbeiten im Detail ausführt. Und unser Getränkekühlhaus sieht auch wieder aus wie neu.  Und die Jungs der Sanitärfirma Trapp haben alle Gästebäder auf Trapp gebracht. Und ich? Ja ich darf wie letztes Jahr wieder geeisten Apfelwein umpumpen. Diesmal hat die Rhönkälte nicht ausgereicht. Da musste die Firma Linde ein wenig nachhelfen. Hochkonzentriert lagert diese Spezialität jetzt im Keller und wartet auf die Abfüllung. Und der Hochzeitstag? Der lief auch mal wieder anders als gelant. Ist ja so mit mein Lieblings-Zitat: „Planung ersetzt den Zufall durch Irrtum!“

Mittwoch, 12. März: „Bau-Geschwätz“

Die Baustelle hat mich nach dem Tripp ins Rheinland wieder. Und damit der ganz normale Bau-Wahnsinn! Zwei Beispiele gefällig: Gerne doch! Erstens: Ein Handwerker legt meiner Innenarchitektin den mehrmals ausgebesserten Rapportzettel mit den Worten vor: „Wissen Sie, wir sind eine ehrliche Firma!“ Zweitens der Dialog im zukünftigen Schäferwagen-Zimmer zum Thema „Tapetenflicken“, Maler zu Elektriker: „Du machst das Kabel fest… und ich fimmel das dann irgendwie zusammen…“ Supergeil, oder? Die Handwerker sind wirklich gut drauf – ob es am Wetter liegt?

Dienstag, 11. März, 5.45 Uhr: „Ausflug nach Düsseldorf“

Ich stehe in Fulda am Bahnhof und steige gleich in den ICE nach Düsseldorf ein. Und gönne mir mal wieder ein Seminar – vielleicht ist das besser so. Also besser auf Seminar als sich mit den Pythonschlauch-Verlegern anzulegen. Manchmal kann man durch Weiterbildung auch Konflikte vermeiden. Das Seminar ist klasse. Es geht darum, was wir in Zukunft essen werden. Und wie wir in Zukunft leben. Den Vogel schießt der letzte Referent ab. Der Ayurveda-Koch Volker Mehl erklärt uns extrem locker und tiefenentspannt das Essen, das glücklich macht. Und ich lerne, das es keine falsche und richtige Ernährung gibt. Sondern nur passende oder unpassende. Interessant! Als hätte ich es geahnt…

Wer hätte gedacht das Salat die Faltenbildung fördert und Müsli morgens Energie aus unserem Körper zieht? Wer morgens Milch mit Säure einnimmt startet die Käseproduktion im Magen – auch interessant. Auch spannend: Bei Tiermedizinern ist das Thema „Ernährung“ Prüfungsfach. Bei Allgemeinmedizinern nicht! Ausserdem essen wir zu viel minderwertiges Brot! Backshop und Co. lassen grüßen. Und in der Zukunft? Das Comeback der traditionellen Hauptmahlzeit wird kommen! Und zwar wieder am Mittag. Eben wie früher bei Oma. Und in 50 Jahren sind wir alle wieder Vegetarier. So wie früher. Ach ist das schön. Und eine mit Liebe gekochte Kartoffelsuppe wird auch in 30 Jahren noch ein Megatrend sein. Wetten dass?

Montag, 10. März 2014: „Wanderkarte an der Decke“

Da fängt die Woche doch gut an. Die Maler dürfen ungewohnte, aber höchst kreative Arbeiten verrichten. Denn Wanderkarten an die Decke kleben gehört wohl nicht zum Alltag der Mädels und Jungs der Firma Hütter aus Tann. Übrigens eine tolle Truppe die hier kreativ neue Farben in unsere Zimmer zaubert. Ich habe heute Morgen nicht gezaubert- sondern einfach nur das Bierkühlhaus leer geräumt. Denn das wird saniert. Und auch die Getränkeleitungen werden in diesem Zug erneuert. Die beiden Monteure tun sich dabei noch ein bisschen schwer die „Python“ (so heisst der dicke Schlauch der 6 Leitungen zusammenhält) durch das alte Kellergewölbe zu ziehen. Es sieht hinter der Theke aus wie nach einem Bombenangriff…

Nebenbei werden durch unseren Kältetechniker zwei Kühlaggregate  ausgetauscht. Und vom oberen Balkon fliegen Fliesen und Steinbrocken Richtung Gartenwirtschaft. Der Balkon scheint statische Probleme zu haben, nachdem er „entkernt“ wurde. Das wird sofort mit dem Anbringen von einigen Holzbalken zur Stabilisierung behoben. So ganz vertrauensstiftend sieht das allerdings für mich nicht aus. Wir essen bei bestem Baustellen-Wetter heute draußen – und ich darf kochen. Es gibt ein leckeres Geröstel von der Rhöner Pute in  Szechuan-Pfeffer-Biersoße. Dazu leider kein Bier. Denn es gibt noch viel zu tun: Baumschnittabfall entsorgen, Holzhackschnitzel besorgen und eine Bank für das Schäferwagen-Zimmer kaufen.

Und morgen muss die Baustelle ohne mich auskommen – es geht zu einem „Future-Köche-Day“ nach Düsseldorf. Mal sehen was es in meiner Zunft Neues gibt.

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