Nobelpreisträger zu Gast
Ohne ihn gäbe es das Biosphärenreservat Rhön nicht. Wahrscheinlich gäbe es gar keine Biosphärenreservate in Deutschland. Und er war hier bei uns. Ein echter Nobelpreisträger zu Gast! Und ich habe mich sehr gefreut, das er mit seiner ganzen Familie angereist ist und sogar Zeit für ein Gespräch hatte. Natürlich bekam er von mir auch ein nachhaltiges Buch überreicht…
Die Rede ist von Prof. Dr. Michael Succow – ein Mensch, der in punkto Nachhaltigkeit viel bewegt hat. Am letzten Tag seines Aufentalts habe ich mich mit ihm intensiv unterhalten. Seine Thesen sind deutlich und ehrlich – und wir liegen gar nicht weit auseinander. Auf folgenden Konsens einen Praktikers und eines Wissenschaftlers kamen wir an einem wunderschönen, sonnigen Sonntagvormittag:
Wenn unsere wirtschaftliche Entwicklung wie unser Boden (auf dem wir ja alle stehen sollten) strukturiert ist, dann haben wir ein Problem: Die Muttererde ist verbraucht. Und trotz aller Innovationen, aller Technik und allen Rufern schaffen wir es nicht, diesen zu erhalten bzw. wieder aufzubauen. Doch nur auf der Muttererde ist gesundes, nachhaltiges Wachstum möglich! Wir haben die nächste unfruchtbare Bodenschicht erreicht und versuchen jetzt mit vielen Tricks (Abwrackprämie), Spritzmittel (Finanzspritzen für Banken) und extremen Düngern (Konjunkturprogramme a‘ la Asphalt und Beton) diese fruchtbar zu machen. Das wird – wie beim Boden auch – nur kurzfristig gelingen.
Was wir brauchen ist ein Wirtschaftssystem mit Vernunft – lokal statt global. Klein, aber stabil. Der regionale Kreislauf war schon immer da – und wird letztendlich auch übrig bleiben. Die Zusammenarbeit der Menschen in der Region bildet die Grundlage zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des Mutterbodens. Nur darauf ist weiteres Wachstum möglich. Wir brauchen uns in der Region – und wir könnren uns gemeinsam weiterentwickeln.