Immer eine Flugzeuglänge voraus: Warum Unternehmer Vor-Denker sein müssen
Aus dem Fehlermanagement von Piloten können Unternehmer vieles lernen. Vor allem, wie wichtig es ist, auf sie hinzuweisen, schreibt Unternehmer Jürgen Krenzer nach der impulse-Konferenz „Aus Fehlern Lernen“. Was noch entscheidend ist: Ein Vor-Denker zu sein!
Die erste Impulse-Fehlerkonferenz ist immer noch in meinem Kopf. Besonders beeindruckt mich das Thema Luftfahrt und der Umgang mit Fehlern. Spannend zu hören, das bei Flugzeugabstürzen zu 80% der Kapitän am Steuer sitzt. Und das nicht etwa, weil er mehr fliegt als sein Copilot. Nur der „Co“ traut sich oft nicht einzugreifen – die Hierarchie lässt grüßen. Und letztendlich bezahlt er diese Zurückhaltung sogar mit seinem Leben. Unfassbar! Aber die Fluggesellschaften sind lernfähig. Und empfehlen der Crew sich zu duzen. Ich habe von einem Piloten aber noch viel beeindruckenderes gelernt:
Der Sohn eines Freundes macht gerade seine Pilotenausbildung bei der Lufthansa. Den Trainingsflug mit seiner amerikanischen Fluglehrerin über die Wüste Arizonas wird er nie mehr vergessen. Er lernt die wichtigste Lektion seines Piloten-Lebens: „Be ahead of your aircraft!“ Mit diesen Worten brüllt die Amerikanerin ihn an, als er „ganz normal“ das Flugzeug fliegen will. Denn solche Flugzeuge fliegen ja schon mehr oder weniger alleine. Aber der Pilot muss immer hellwach sein – und alle außerordentlichen Vorkommnisse – wie zum Beispiel eine Notlandung – einkalkulieren. Also seinem Flieger immer einen Schritt voraus sein.
Als ich diese Geschichte höre, muss ich sofort an die Unternehmensführung denken. Es ist gut, wenn nachgedacht wird. Noch besser ist es quer zu denken. Die Königsklasse des Denkens ist jedoch das Vor-Denken. Nach dem Motto: Sei deinem eigenen Laden gedanklich immer einen Schritt voraus!