Frohe Weihnachten!

Verfasst am 14.12.2014 von

Man sagt mir mittlerweile nach, das ich gegenüber (kirchlichen) Feiertagen eine kritische Einstellung habe. Siehe letzten Blök und den wirklich guten Kommentar dazu. Das stimmt aber so nicht. Es ist der Umgang der Menschen mit diesen Tagen der mich irritiert. Und da das „Fest der Liebe“ naht – hier eine wahre Weihnachts-Kurzgeschichte zum Nachdenken…

Sonntagabend, 7. Dezember 2014: Das Telefon klingelt. Mein Azubi Bekim schnappt sich motiviert als erster den Hörer. Ohne zu wissen was jetzt kommt. Frau S. möchte einen Tisch für den ersten Weihnachtsfeiertag bestellen. Das Telefonat dauert etwas länger, da zu den gewünschten Uhrzeiten nichts mehr frei ist. Das versteht die Anruferin aber auf Anhieb nicht. Das Ganze zieht sich minutenlang hin. Irgendwann einigt man sich auf einen Tisch um 18 Uhr – da dies die einzige Reservierungslücke ist. Nun ist die Reservierung fix. Bekim notiert sich die Mobilnummer der Dame. Dann fragt diese mit wem sie denn spricht. „Bekim Hamza“ ist die Antwort meines Auszubildenden. Er buchstabiert noch einmal Vor- und Nachnamen:

„B E K I M  H A M Z A“. Darauf die Anruferin: „Was? AUSLÄNDER?  Bekim ganz verdutzt: „Äh – ja…“ Sie: „Na hoffentlich geht nichts schief!“

Anmerkung: Bekim ist Deutscher. Seine Eltern in Deutschland geboren. Seine Großeltern kommen aus Mazedonien. Das spielt aber eigentlich keine Rolle, oder? Ohne Ausländer würde bei uns in Deutschland vieles schiefgehen. Davon bin ich überzeugt. Und was die Dame angeht – da weiss ich noch nicht so recht wie ich reagieren soll.

Weihnachten ist schliesslich das Fest der Liebe, der Toleranz und der Akzeptanz. Es gibt aber auch Menschen, die einfach nur an Weihnachten gut essen gehen und nicht von Ausländern bedient werden wollen. Das sind die faulen Äpfel unserer Gesellschaft…

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