Der Herbst ist da!
Auch wenn die meisten meiner Leser sicher noch den Sommer (jetzt, wo er sich vielleicht auch mal für drei Tage so nennen darf) geniessen. Es ist bereits Herbst. Jedenfalls bei mir. Im Kopf. Und das ist gut so. Ich liebe diese Jahreszeit – und will sie dieses Jahr erstmals richtig auskosten…
Nächste Woche ist er dran. Nein, nicht der hier abgebildete Bischofshut. Sondern der Jakob Fischer, der direkt nebenan lebt. Ich werde ihn erpressen. Er wird ein sehr saftiges Ende finden. Und aus dieser leckeren Flüssigkeit wird dann ein praller Sommer-Apfelwein vergoren. Leicht, spritzig, frisch, authentisch! Den trinken wir dann an der Apfelpresse. Und vielleicht bekommen unsere Gäste auch was davon ab. Anfang Dezember ist davon garantiert nichts mehr übrig. Aber dann gibts garantiert den Bischofshut. Oder den Kaiser Wilhelm. Und vielleicht wieder den Kardinal Bea…
Die ganze Zeit bin ich nicht määhr zum Blöken gekommen. Dabei gäbe es soviel zum Bloggen: Das Biosphärenreservat Rhön wird 20 Jahre alt (oder jung). Und ich habe noch nicht einmal meinen ApfelSenf dazu gegeben. Jetzt machen erst einmal alle eine fette Party – und danach überlegen die Verantwortlichen, wie es weitergeht. Mit unserem Rhöner Reservat. Auf das wir alle doch so stolz sind. Das wir aber unbedingt neu erfinden müssen!
Die Wirtschaftskrise hat uns endlich wieder – auch das müsste mal schaaf aufgearbeitet werden. Und das bringt mich nun in Partystimmung. Denn die Politiker-Elite hat sich (wieder einmal) geirrt. Glauben doch tatsächlich, das sich eine Wirtschaftskrise von einer Abwrackprämie beeindrucken lässt. Lasst doch endlich einmal die Verrückten und Wahnsinnigen ran – schlimmer als bisher kann es ja auch nicht werden.
Aber es ist Herbst. Und ich bin brav. Halte meinen Mund und führe als Kellerkind Selbstgespräche. Oder einen Dialog mit meinen ApfelSherries. Manchmal auch beides. Die Welt bleibt im Keller einfach stehen. Für mich jedenfalls. Denn mein Keller ist für mich zur Zeit der Mittelpunkt dieser Welt. Wohl wissend, das ich der einzige Mensch auf diesem Erdball bin, der das so sieht. Egal! Es macht so eine Freude, diese (durchaus auch harte) Arbeit verrichten zu dürfen. Obwohl garantiert einige Menschen glauben, das die Arbeit des Verkostens wohl nicht so schwer sein kann…
Ich bin so froh, das ich noch mit der Natur leben darf und kann. Und mein ganzes Geld in meine Ideen und unseren Betrieb gesteckt habe. 10% Miese an der Börse? Na und? Nicht bei mir im Keller. Da reift gerade was, das nie auf diesem schleimigen Parkett gehandelt wird. Aber lecker schmeckt. Also, wer mich zur Zeit sucht, und mal einen authentischen Tropfen braucht – ich bin da. Im Keller!