Betriebsruhe Teil 3

Verfasst am 20.03.2017 von

Das Betriebsruhe-Tagebuch geht in die zweite Woche. Und damit schon in den Endspurt. Diese Woche war ausnahmsweise mal ein bisschen Entspannung angesagt. Aber spannend wars trotzdem…

 

Sonntag, 12. März, Super-Sonnentag: Eigentlich wollte ich mir gestern ja dieses Schlammschlacht-Spektakel in Bischofsheim anschauen und dazu am besten ein leckeres Krezberg-Bier trinken. Doch da wurde nix draus. Aufräumarbeiten sind angesagt. Denn im Müllcontainer ist ja wieder Platz. Also weg mit den alten Gartenbänken & Co. . Ansonsten strömen nur so die Menschen in die Wirtsstube. Und wollen sich bei bestem Rhönwetter zum Mittagessen hinsetzen. Aber daraus wird nix. Der Laden ist ja noch zu. Ein Apfelsherry „to go“ in der Sonne genießen ist doch eine echte Alternative, oder?

 

Montag, 13. März, Hochzeitstag Nr. 11: Der erste freie Tag. Voila! Doch bevor es nach Schlat bei Göppingen zu meinem fantastischen Apfelwinzer- und Gastro-Kollegen Jörg Geiger geht, rücken noch die Treppenbauer an. Wurde echt Zeit, das der Pfusch am Bau anno 1992 mal behoben wird. Ein Vierteljahrhundert später ist es endlich so weit. Am Abend genießen wir den 11. Hochzeitstag unserer fast 20jährigen Intensiv-Bziehung. Und lassen es ordentlich krachen. Das Essen im Lamm ist fantastisch. Und die Weinbegleitung sensationell-experimentiell. Und erst der „Dont call it Gin“! Um 0.30 falle ich fix und fertig ins Bett. Meine Frau übrigens auch…

 

Dienstag, 14. März, Besichtigungs-Tag: Am Morgen besichtigen wir das neue Kelterei-Meisterwerk von Jörg Geiger. Und sind mehr als beeindruckt. Whow! Danach noch eine weitere Besichtigung bei meinem Kollegen Alex in Schwäbisch Gmünd. Auch klasse. Zu solch einem Austausch sollte man öfter kommen. Alle 10 Jahre ist definitiv eine zu lange Zeit, wie die Entwicklung der beiden Betriebe eindeutig zeigt. 

 Der Abend endet wieder in einem „Lamm“ – wie sollte es für einen Rhönschaf-Wirt und Widder auch anders sein. Diesmal hat das Lamm keine Kelterei, sondern eine Brauerei.  Auch gut. Und der helle Bock ist echt ein Traum.

 

Mittwoch, 15. März, Lern-Tag: Ich bin ja der Küche der Zukunft auf der Spur. In diesem Fall geht es mir ausnahmsweise mal als Nicht-Techniker um die Technik, die unsere traditionellen Gerichte in die Zukunft katapultiert. Und werde fündig.

 In einem kleinen Ort namens Untergröningen. Spontanes Gespräch am Morgen von Koch zu Koch. Gut, das ich mal was Gescheites gelernt habe. Hilft immer.

 

Was fehlt noch zum Abschluß unserer Tour? Genau. Ein Lamm mit Wein. Diesmal Wein aus Trauben. Auch das gibts. Anderthalb Stunden später landen wir auf der Fränkischen Weininsel. In Sommerach. Im Weissen Lamm mit eigenem Weinbau. Lecker. Sommerach ist ein wunderschönes Weindorf mit eigener Dorfmauer, kreativen Winzern und toller Stimmung. Hier organisiere ich demnächst ein Gastro-Netzwerk und mache noch ein paar Termine fest. Gegen Abend sind wir wieder zu Hause. Und zur Brotzeit mit den Kids gibts die kulinarischen Highlights der bereisten Regionen.

 

Und für meine Schwiegereltern ein Bocksbeutel mit Weissburgunder im neuen Design.

 

Donnerstag, 16. März, letzter Betriebsruhe-Tag: Heute wird geputzt. Aber sowas von! Ich bin für den Außenbereich zuständig. Und das bei echtem Frühlingswetter. Jetzt ist der pinke Container randvoll und wird abgeholt. Macht Spaß. Zum Abholen meines KRENZER 40 komme ich heute nicht mehr. Dafür kann ich noch den letzten Tag unserer Betriebsruhe auf meiner Streuobstwiese nachgenießen. Naürlich mit einem Belohnungsbier.

 

Freitag, 17. März, Esgehtwiederlos-Tag: Irgendwie sind die Freitage im Moment sehr anspruchsvoll. Die frisch gefüllten Apfelweine werden angeliefert. Und die zu füllenden Apfelsherries vorbereitet. Wir sind echt abgebrannt. Die ganzen Apfelsherry-Sorten aus dem Whiskyfaß sind leergetrunken. Aber Ende März ist die Durststrecke vorbei. Die ersten Gäste trudeln ein und sind gut drauf. Und heute Abend werden die 2016er Apfelweine verkostet. Der Signe Tillish ist einfach ein dänischer Traum von Rhöner Bäumen. Aber auch die Karmeliter-Renette kommt gut an. Lecker auch der Geeiste Apfelwein aus 2016. Ich freue mich, dass meine Mitarbeiter alle gesund sind und die Auszeit genossen haben.  So wie ich. Nur anders. Gut so.

 

Ende des Tagebuchs

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