Alkoholfrei geht auch anders

Verfasst am 12.01.2016 von

Seit November letzten Jahres gibt es bei uns drei neue außergewöhnliche Produkte. Normalerweise schreibt man immer darüber was das ist. Tue ich nicht. Ich schreibe heute darüber warum es diese drei tollen Flaschen gibt…

 

Der alkoholfreie Streuobstwiesen-Secco
Wie und warum ein neues Produkt entsteht…

Oktober 2015 – Hochzeit der Rhöner Apfelernte. Auf den Rhöner Apfelbäumen ist viel los und die Ernte famos. Sowohl die Menge als auch die Qualität der Äpfel sind überragend – was nicht so häufig vorkommt. Tank für Tank füllt sich in unseren Kellern von krenzers rhön. So langsam wird es eng. Dabei ist die eigene Ernte – immerhin geschätzt 5000 kg hängen an unseren jungen und alten Bäumen – noch nicht mal eingebracht.

 

Klare Ansage

Meine Frau Sylvi wird nervös – ein Zustand den ich persönlich im Herbst nicht kenne. Doch diese Stimmung steckt unsere drei Mäxe an: „Papa, denk dran das wir auch noch UNSERE Äpfel hängen haben. Du darfst nicht nur die Äpfel der anderen pressen – unsere müssen auch noch dran glauben! Und es wäre toll wenn du daraus mal etwas machst was wir auch trinken dürfen!“ Soweit die Ansage.

 

Die Idee

In der Tat. Die Tanks werden knapp. Was tun? Unmöglich bekomme ich unsere tollen Äpfel auch noch im Keller unter. Verzockt! Da kommt mir die Idee. Und ich rufe sofort meinen Freund Jörg an. Der stellt für Wein- und Obstbauern leckere Seccos aller Art her. Und frage ihn, ob wir nicht mal einen alkoholfreien Secco machen könnten. Aus unseren eigenen, säurebetonten und jetzt vollreifen Bio-Äpfeln. Obwohl Jörg im Spätherbst alle Hände voll zu tun hat macht er mit. Klasse!

 

Besondere Früchtchen

Und am Montag, dem 26. Oktober starten wir mit unserem fantastischem Team mit der Apfelernte unserer beiden Lagen „Baumgarten“ und „Neue Wiese“. Während wir die Äpfel schütteln, lesen und in Kisten stapeln kümmern sich Maxine, Maxima und Max um die besonderen Früchte und damit um die Seele dieser außergewöhnlichen ApfelSecco-Idee. Sie beernten voller Engagement die noch jungen Quittenbäume und unseren Wildbirnenbaum neben der Kelterei. Es dauert und dauert bis die beiden Mädels eine große Kiste davon gelesen haben. Keine motivierende Arbeit. Die Wildbirnen sind einfach soo klein! Zu klein! Meine Frau Sylvi hilft ihnen jetzt dabei. Auch Max, der mit dem Traktor die Kisten einsammelt ist jetzt bei der Wildbirnen-Ernte dabei. Viele Hände – schnelles Ende. Und echtes Familien-Teamwork.

 

Jetzt wird erpresst

Am nächsten Tag wird die frische Ernte sofort von unserem vierköpfigen Kelterei-Dream-Team rund um Andrea, Florian, Lars und mir sanft und bei bester Laune erpresst. Besonders die Cuvee mit den Wildbirnen hat es uns angetan. Was für ein Duft – was für ein exotischer Geschmack! Der Saft wird über Nacht in zwei Außentanks gefüllt und klärt sich bei Rhöner Kälte von ganz alleine.

 

Die Veredlung

Am nächsten Morgen, zwei Tage nach der Ernte soll unsere Besonderheit schon in der Flasche sein. Dafür fängt der Tag für meinen Sohn Max und mich sehr früh an. Zunächst wird der vorgeklärte Saft in unseren Transporttank gepumpt. Dabei verbleiben die Trubstoffe am Boden des anderen Fasses. Jetzt geht’s leicht überladen mit 2000 Litern Saft zu meinem Freund Jörg. Dessen Mitarbeiter nehmen uns und unsere wertvolle Fracht in der Bio-Sektmanufaktur freundlichst in Empfang. Während wir zum Mittagessen eingeladen werden wird schon unser Saft filtriert. Max und ich sind ganz erstaunt wie schnell das mit modernster Technik geht. Danach kommt der blendend aussehende Saft in Sektflaschen und wird mit Kohlensäure versetzt. Verschluss drauf und ab in die Pasteurisierung. Erst jetzt ist eine Vergärung des Seccos ausgeschlossen. Schließlich soll er alkoholfrei bleiben.

 

Die erste Flasche

Innerhalb von drei Tagen haben wir unsere Äpfel und anderen Früchte vom Baum in die Flasche bekommen. Was sind wir stolz! Und erst recht neugierig wie unsere beiden neuen Seccos schmecken. Bei der Verkostung steht das halbe Team an der Theke. Endlich mal vor der Arbeit was trinken! Der ApfelSecco mit Wildbirne hat eine exotische Süße und ist wunderbar gelungen. Beim ApfelSecco mit Quitte schmeckt man die gelbe Frucht deutlich heraus. Wunderbar. Nicht so süß, sehr charaktervoll. Wir sind begeistert!

 

Das Geheimnis

Auch unsere Gäste sind begeistert. Und oft werde ich gefragt was das Besondere an unseren Streuobstwiesen-Seccos ohne Stoff ist. Denn alkoholfreie Seccos gibts reichlich auf dem Markt. Unsere werden aus dem Saft von Früchten veredelt der eigentlich zu „Höherem“ berufen war. Nämlich ApfelSherry zu werden. Und genau das ist das Geheimnis. Nur Säfte, die auch als vergorene Weine Spitzenqualität bringen werden bei uns zu alkoholfreien Seccos veredelt. Und das schmeckt man…

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